1780 beobachtet der italienische Anatomieprofessor Luigi Galvani, dass die Schenkel von aufgeschnittenen Fröschen zucken, wenn sie mit den Enden zweier verbundener Metalldrähten berührt werden. Er vermutet, dass eine «tierische» Energie durch die Drähte abfliesst und die Schenkel zum Zucken bringt. Dieses Experiment, das als Ausganspunkt für die Erfindung der Batterie gilt, fasziniert auch den Physiker Allessandro Volta. Er tüftelt weiter und erlangt um 1800 mit der Erfindung der «Volta-Säule» Weltruhm: Dabei schichtet er abwechselnd dünne Kupferplatten, in Salzwasser getränkte Pappstücke und Zinkplatten zu einem Turm. Als Volta die Scheiben mit einem Draht verbindet, fliesst Strom – die erste Batterie ist erfunden.
Die Entwicklung schreitet voran
Das Prinzip hinter der Volta-Säule ist einfach: Im Salzwasser lösen sich Metallionen, wobei Zink mehr Elektronen abgibt als Kupfer. Diese wandern über den äusseren Stromkreis zum Kupfer, wodurch eine elektrische Spannung entsteht. Die in Salzwasser getränkten Pappstücke dienen als Elektrolyt und ermöglichen den Ionenausgleich zwischen den Metallschichten. Erstmals gelingt es so, einen kontinuierlich fliessenden Strom über einen längeren Zeitraum zu erzeugen. Eine wissenschaftliche Sensation, die das elektrische Zeitalter einläutet: Bereits 1802 geht die Batterie in Massenproduktion. Volta wird mit Auszeichnungen überhäuft und sein Name steht heute für die Einheit der elektrischen Spannung «Volt». 1859 gelingt es dem französischen Physiker Gaston Planté, mit der Blei-Säure-Batterie eine wiederaufladbare Batterie zu entwickeln, die im ersten Elektroauto zum Einsatz kam. Nur sieben Jahre später stellt der Franzose Georges Leclanché die erste Zink-Kohle-Batterie her, die den bisherigen Batterien weit überlegen ist. Bis in die 1970er-Jahre ist diese Batterietechnologie weit verbreitet. Erst ab 1960 wird sie von der noch leistungsfähigeren Alkali-Mangan-Batterie abgelöst, die auch heute noch die meisten nicht aufladbaren Gerätebatterien stellt.
Akkus auf dem Vormarsch
Zurück ans Ende des 19. Jahrhunderts: Der Schwede Waldemar Jungner lässt den Nickel-Cadmium-Akku patentieren. Fast zeitgleich stellt Thomas Edison, auch als Erfinder der Glühbirne bekannt, eine Nickel-Cadmium-Batterie vor. Bis in die 1990er-Jahre entwickelt sich der Nickel-Cadlium-Akkumulator zur meistverwendeten wiederaufladbaren Gerätebatterie. Heute sind sie aus Umweltschutzgründen in der Schweiz und weiteren Ländern verboten, an ihre Stelle traten die heute verbreiteten Nickel-Metallhybrid-Batterien, die ohne giftige Metalle auskommen. Der letzte grosse Meilenstein in der Geschichte der Batterie folgt 1991, als Sony die Lithium-Ionen-Batterie auf den Markt bringt. Diese Batterieart kann bei gleichem Gewicht viel mehr Energie speichern, entlädt sich kaum selbst, hat eine hohe Lebensdauer und nahezu keinen Memory-Effekt. Die Errungenschaft bildet die Grundlage für den Siegeszug von Handys, Laptops, E-Autos, Hörgeräte und Herzschrittmachern und beschert ihren drei Erfindern 2019 den Nobelpreis.
INOBAT
Anlässlich des bevorstehenden Internationalen Tages der Batterie am 18. Februar ergreift INOBAT die Gelegenheit, die Bevölkerung erneut darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig eine fachgerechte Entsorgung der Batterien ist.
Von Gesetzes wegen besteht in der Schweiz für Batterien sowohl eine Rückgabe- als auch eine Rücknahmepflicht. Konsumentinnen und Konsumenten sind verpflichtet, gebrauchte Batterien an Verkaufsstellen von Batterien oder an Sammelstellen, zurückzubringen. Verkaufsstellen von Batterien sind verpflichtet gebrauchte Batterien kostenlos zurückzunehmen. In der Schweiz ergeben sich allein daraus 11 000 Sammelstellen, vom Detailhandel über Elektronikfachgeschäfte und Warenhäuser bis zu Tankstellenshops und Post-Filialen.